Warum läuten die Glocken am Samstag Nachmittag?

Ort: Pfarrkirche

Am Samstag um 16 Uhr, gleich nach dem Stundenschlag beginnt zuerst die große, danach auch die anderen Glocken für knappe fünf Minuten zu läuten. Mit diesem festlichen Geläut wird der Sonntag eingeläutet. Früher bedeutete es, das Ende des Arbeitstages, nun konnte man sich auf den Sonntag vorbereiten. Die Zeiten haben sich geändert, heute ist niemand mit seiner Arbeitszeit an die Kirchenglocken gebunden. Trotzdem wird in vielen Kirchen das Sonntagsläuten beibehalten, da es auf die „Heiligkeit“ des Sonntags hinweist.

 

Nebenbei, der „Engel des Herrn“ (= das Geläut, das morgens, mittags und abends zu hören ist) läutet jetzt - am Abend -  auch wieder später. Für insgesamt etwa  drei Minuten, erklingt erst die Josephs- und dann die Marienglocke. Von Mitte Januar (17 Uhr) bis zum 16. April (21 Uhr)  dauert die Umstellung des Abendläutens. Dabei wird alle zwei Wochen der Zeitpunkt des Abendläutens um eine halbe Stunde  nach hinten verschoben. Mit der Umstellung der Uhr im März auf Sommerzeit wird ebenfalls um eine Stunde das Läuten mit dem Sonnenuntergang verschoben. Im September dann, geht das Spiel wieder rückwärts.

 

Peter Pritzl

Glockengeläut der Pfarrkirche Aufgenommen von Andreas Greubel aus Bad Kissingen.