"Und er rennt..."

Bei dem biblischen Singspiel „Und er rennt...“ von Peter Menger ist den 150 Zuschauern in der Pfarrkirche St. Martin in vielerlei Hinsicht das Herz aufgegangen. Dafür gab es ganz verschiedene Gründe: der richtige Gegenstand, passenden Texte, die mitreißende Musik und eine anregende szenische Umsetzung.
Es lag an der Geschichte selbst. An dem Sohn, der seinen Vater verlässt, sein Erbe im Ausland verprasst, dann als Schweinehirte arbeiten muss und reumütig zum Vater zurückkehrt. Von diesem wird er nicht mit Vorwürfen, sondern mit Freude empfangen. Darauf liegt der Schwerpunkt, wenn sie heute nicht mehr als Gleichnis vom „verlorenen Sohn“, sondern vom „Barmherzigen Vater“ bezeichnet wird. Jeder Christ kennt es und doch ist sie viel eindringlicher, wenn sie Kinder singen und darstellen – noch mehr sicherlich für die vielen Eltern in Publikum.
Dazu hat Peter Menger in seiner Komposition den genau richtigen Ton mit seiner Komposition getroffen und die Seele berührt. Er hat diese Geschichte mit modernen fetzigen, aber auch nachdenklichen Liedern vertont. Den sängerischen Part übernahmen die "Martinis" und der Kinderchor der Pfarrei St. Martin unter Leitung von Konrad Jocher. Dabei erhielten viele der jungen Sänger auch einen Soloauftritt. Begleitet haben sie dabei Martin Krivacek am Schlagzeug und Hannah Kink mit der Geige. Der Titel des Musicals schien dabei mehrfach auf. „Und er rennt...“ bezog sich auf den Sohn, der vor dem scheinbaren Ungemach bei seinem Vater flieht, und auf den Vater, der seinem Sohn entgegenrennt, als dieser zurückkehrt.
Eine Theatergruppe unter der Leitung von Verena Grillmayer übernahm die szenische Darstellung. Mit einfachen Mitteln und vielen pfiffigen Ideen haben sie die Geschichte gekonnt vor Augen geführt. Erinnert sei hier nur an die einfachen und doch gelungenen Masken der Darsteller der Schweine am Trog, die schon zum Schmunzeln anregten. Die Darsteller waren Tobias Rainer (Sohn), Jakob Jeggle (Vater) Simon Hanauer (Knecht), Tristan Mahl (Diener), Johanna Kraft, Nina Gerstl (Freundinnen), Selina Baumgärtler (Magd), Dennis Meiser (Bauer), Serena Delnitz (Bäuerin), Hannah Hilgert, Leonie Burger, Marina Kraft, Norbert Staropietka, (Freunde), Nina Erl und Lara Resemius (Nachbarinnen).
Die Zusammenarbeit von Verena Grillmayer und Konrad Jocher hat sich – nach dem kleinen Eisbären im letzten Jahr – erneut bewährt. Sie haben gemeinsam eine alte Geschichte auf neue Weise erzählt. Das ist auf wunderbare Weise gelungen und wurde zurecht mit viel Applaus belohnt.