St. Martin fährt zu St. Wolfgang

Pfarrgemeinde St. Martin auf den Spuren von St. Wolfgang

So groß war das Interesse an der, von Pfarrer Riedl ausgeschriebenen Pfarrwallfahrt, dass am vergangenen Samstag über siebzig Pfarrangehörige im Doppeldeckerbus in Richtung München nach Obermenzing aufbrachen. Erstes Ziel der Pfarrangehörigen aus der Deggendorfer Pfarrgemeinde St. Martin, war St. Wolfgang, die letzte vollständig erhaltene gotische Dorfkirche Münchens. Laut einer Inschrifttafel wurde für sie am 5. Mai 1478 von Herzog Sigismund der Grundstein gelegt. Schon die Außenfassade mit den bunten, aufgemalten Bordüren und der kleine sehr individuell gestaltete Friedhof rund um die Kirche machte auf das Innere dieses, für die meisten aus der Reisegruppe unbekannte Kleinod, neugierig.
Gerne feierte man zusammen im Gedenken an das Leben des heiligen Wolfgang, die heilige Messe im spätgotisch ausgestalteten Wolfgangskirchlein, das mit dem dreiteiligen Hochaltarschrein, sowie den beiden Seitenaltären, die wohl von Jan Polack und seinen Schülern stammen, der spätgotischen Steinkanzel und den Wandfresken mit Szenen aus dem Leben Jesu, die das Kirchlein bis heute zu einem anschaulichen Zeugnis für das sakrale Kunstschaffen im ausgehenden 15. Jahrhundert werden ließen.
Anschließend konnte man sich im nahen, fast ebenso lange schon eingesessenen „Alten Wirt“ von Obermenzing zur Seele auch noch den Leib mit gut bayrischer Kost aus einer breitgefächerten Speisekarte verköstigen. Um danach gestärkt zur nahen Blutenburg an der Würm entlang spazieren zu können. Die Blutenburg ein kleines romantische Schlösschen, erinnerte so manchen an Märchen aus Kindertagen und so ist es kein Wunder das hier jeden Samstag viele Brautpaar den Bund ihres Lebens schließen und feiern. Einziger Wermutstropfen für die Deggendorfer dabei, das sie aus diesem Grund keinen Blick in die, ebenfalls von Herzog Sigismund in Auftrag gegebene, weithin bekannte Schlosskapelle werfen konnten.
Dafür entschädigte die prachtvolle Barockanlage des Nymphenburger Schlosses mit seinen vielen kleinen Gartenschlösschen in der großzügig angelegten Parkanlage und dem Blumen- und Pflanzenparadies im angrenzenden Botanischen Garten, die Pfarrausflügler. Dazu konnte man sich noch in einem der kurfürstlichen Cafes mit Kuchen und Kaffee stärken oder im Museumsladen für seine Lieben zu Hause oder für sich selbst ein königliches Reiseandenken erstehen, bevor es dann wieder per Bus Richtung Heimat ging und die interessante Fahrt mit dem gemeinsamen „Engel-des-Herrn-Gebet“ ausklang.