Gerüstbau in St. Martin

Mit Gerüstteilen und in Arbeitskleidung "störte" Diakon Sebastian Nüßl den Kaplan bei der Predigt und hielt statt dessen eine humorvolle Ansprache. Anfangs klärte sich, dass er den Termin zum Gerüstaufbau für die Innenrenovierung mit dem Trainingsplan seines Sohnes verwechselt hatte. Anschließend ging es um die Sparsamkeit des Pfarrers. Der Diakon erklärte, warum Tebartz von Elst in die Nachbarpfarrei Metten kommen musste, nämlich um von Pfarrer Wolfgang Riedl sparen zu lernen, denn "Von Wolfgang Riedl lernen heißt sparen lernen." Dann nahm er die Liebe des Kaplans zu dessen ersten Kaplansstelle Kötzting aufs Korn. Er vermutete, dies läge an der Möglichkeit beim Pfingstritt mitzureiten undzwar neben Bischof Gerhard Ludwig. Es stelle sich dazu die Frage, ob der jetzige Kardinal nun auch ein größeres Reittier benötige. Ein Elefant sei dazu, so vermutete der Diakon, wohl am besten geeignet, schon weil auch Hannibal mit Elefanten über die Alpen ritt. Es folgten viele weitere Spitzen auf die Hauptamtlichen der Pfarrei. Über sich selbst erzählte der Diakon unter anderem, dass ihn eine Frau zu einer Predigt gratuliert hatte, und er zunächst dachte: "Wieder jemand, der erkennt, welch großartiger Prediger ich bin." Im nächsten Satz stellte die Frau allerdings fest, dies sei die erste gute Predigt in den fast 15 Jahren gewesen, die Sebastian Nüßl schon in St. Martin wirke.
Zum Abschluss ließ der "Bauarbeiter" die Gerüstteile stehen. Er gab dazu zu bedenken, dass die Erneuerung der Pfarrei von jedem einzelnen vorangebracht werden müsste. Es gehe darum, Altes zu Entrümpeln und Neues zu wagen, es gehe um "St. Martin im Herzen". Der Faschingsprediger wurde mit herzlichem Applaus verabschiedet.