Abschiedsstimmung in St. Martin

Ort: Pfarrkirche

Gleich drei Abschiede hat die Pfarrei St. Martin zu verkraften: Gemeindeassistentin Christina Schneider wechselt nach einem Vorbereitungsjahr turnusgemäß nach Niederwinkling und Mariaposching, Kaplan Pater Gregor Schuller ist künftig als Kaplan in der Klosterpfarrei Michaelsbuch und Stephansposching tätig, und Diakon Sebastian Nüßl geht offiziell in den Ruhestand, bleibt der Pfarrei aber noch ein wenig erhalten.

Stadtpfarrer Franz Reitinger würdigte alle drei in seiner Predigt, die er auf das Evangelium von Jesus und der Segnung der Kinder aufbaute, da alle drei sich in ihrer Arbeit besonders den Kindern zuwandten. In ihrem Jahr in der Pfarrei hat sich Christina Schneider bei der Kinderliturgie sowie der Vorbereitung auf Erstkommunion und Firmung besonders eifrig eingebracht. Erst kürzlich hat sie mit Gemeindereferentin Verena Grillmayer und Kirchenmusiker Conrad Jocher das Kindermusical Ritter Rost auf die Bühne gebracht. Zur Arbeit mit den jungen Christen schenkte ihr der Pfarrer Bibelfiguren.

Bei Kaplan Pater Gregor hob der Pfarrer das musikalische Talent und die Liebe zur Liturgie besonders hervor. Sie fand ihren Ausdruck in prächtigen Messgewändern, teilweise aus den Beständen der Abtei Metten, und dem häufigen Gebrauch des Weihrauchs. So kam es schon mal vor, dass bei einem besonders festlichen Gottesdienst gleich zwei Weihrauchfässer im Einsatz waren. Für dessen Einsatz brauchen die Ministranten, deren Zahl trotz Pandemie deutlich gestiegen ist, ein von Pater Gregor erfundenes Weihrauchdiplom. Sein Geschenk war ein Lesesessel, den er noch während des Gottesdienstes probierte.

Dass sich der dritte im Bunde nicht ganz zurückzieht, ist für Pfarrer Reitinger eine Erleichterung. Auch wenn Sebastian Nüßl mit 68 Jahren des Ruhestandsalter schon länger erreicht hat. Ihm attestierte der Pfarrer die Kraft der pointierten Rede, die er stets mit prophetischer Leidenschaft vortrug. Dies verband er mit einer gesunden Skepsis, mit der er fromme Texte erdete. Auch der Regensburger Bischof würdigte den 23 Jahre langen Dienst in der Pfarrei St. Martin mit einem Dankschreiben. Er erinnerte daran, dass Sebastian Nüßl seit 1999 in der Pfarrei ist und sich von 2002 bis 2019 um die Hochschulseelsorge annahm. Er schuf besondere Gottesdienste für Verliebte, Schwangere und Ehejubilare. Er ist sowohl für die Senioren als auch für die Jugendlichen da und stand vielen Menschen als Notfallseelsorger bei. Sein Geschenk war neben dem Brief des Bischofs und einer Münze der Besuch eines Jazzkonzerts mit seiner Ehefrau in München, das seiner Leidenschaft für die zeitgenössische Kunst entgegenkommt.

Der Liebe des Diakons zum Jazz trug auch die Kirchenmusik Rechnung. Der Projektchor St. Martin gestaltete den Gottesdienst mit viel Saxofon. Die evangelische Gemeinde vertrat Pfarrer Bernhard Schröder und für den Pfarrgemeinderat bedankte sich die stellvertretende Sprecherin Evi Eder.